Handschuhe für die Pflege

Handschuhe in der Pflege: Latex-, Vinyl- oder Nitril Handschuhe?

Die Hände sind in der Pflege der mit Abstand häufigste Übertragungsweg von Keimen. Bei allen Tätigkeiten, die Pflegekräfte mit potenziell infektiösen Stoffen in Kontakt bringen, müssen daher grundsätzlich Einmalhandschuhe getragen werden. Einweghandschuhe bieten in Kombination mit einer regelmäßigen Händedesinfektion den größtmöglichen Schutz vor Infektionen. Sowohl für die Bewohner wie auch für das Pflegepersonal.

Welche Handschuhe sind in der Pflege anzuraten?

Für Pflegetätigkeiten eignen sich Einmalhandschuhe aus Vinyl, Nitril und Latex. Diese Materialien haben jeweils besondere Eigenschaften, welche wir im folgenden genauer betrachten.

Wichtig ist, dass Sie immer beachten, für welchen Bereich in der Pflege die Handschuhe gedacht sind. Aus den verschiedenen Einsatzgebieten ergeben sich bestimmte Anforderungen, welche die Einmalhandschuhe erfüllen sollten

Latex Handschuhe

Latexhandschuhe bieten ein ausgezeichnetes Tastempfinden, was bei vielen Tätigkeiten sehr hilfreich ist. Das Naturmaterial ist zudem sehr elastisch und legt sich wie eine zweite Haut um Hand und Finger. Betrachtet man die Dehnbarkeit, so ist auch hier Latex der Spitzenreiter der verschiedenen Materialen, da sie sehr reißfest und robust sind. Für den Umgang mit Chemikalien beispielsweise sind Latex-Handschuhe jedoch weniger gut geeignet. Der größte Nachteil ist jedoch, dass Latex Proteine Allergien auslösen können und somit nicht für alle Personen geeignet sind.

Nitril Handschuhe

Nitrilhandschuhe bestehen aus Kunststoff, einem sogenannten Copolymer. Sie sind etwas weniger flexibel als Vinyl oder Latex Handschuhe. Der Tragekomfort ist jedoch sehr hoch. Die Handschuhe sind dehnbar und reißfest. Nitril Handschuhe sind gut geeignet für alle Aufgaben, bei denen Pflegekräfte mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen können. Nitril Handschuhe haben sich in der Pflege sehr gut bewährt und sind eine gute Alternative für Menschen mit einer Latexallergie. Wir können Nitrilhandschuhe wegen der guten Eigenschaften für die Anwendung in der Pflege empfehlen.

Vinyl Handschuhe

Vinyl Handschuhe werden aus weichem PVC (Polyvinylchlorid) hergestellt und sind eine günstige Alternative im Vergleich zu beiden anderen Materialien. Allerdings bringen sie auch verschiedene Nachteile mit sich:

Sie sind spürbar weniger reißfest als Nitril- und Latexhandschuhe, weshalb auch der Schutz geringer ist. Werden Vinyl Handschuhe zu stark gedehnt, können sich kleine Poren bilden, durch die Keime eindringen können. Zudem sind Vinyl Handschuhe nicht für den Umgang mit fetthaltigen Lebensmitteln geeignet, da die im Vinyl enthalten Weichmacher fettlöslich sind.

Puderfreie oder Handschuhe mit Puderung in der Pflege?

Setzt man sich mit der Thematik der richtigen Handschuh Wahl auseinander, kommt man irgendwann zu der Frage, ob Handschuhe mit oder ohne Puderung gewählt werden sollten.

In der Pflege sind gepuderte Einmalhandschuhe aus unserer Sicht nicht empfehlenswert. Grund dafür ist, dass sie deutlich häufiger zu Hautreizungen und Hautekzemen führen, als puderfreie Pflegehandschuhe. Die Ursache hierfür liegt darin, dass der alkalische pH-Wert der verwendeten Puder den natürlichen sauren pH-Wert der Haut verändert.

Darüber hinaus lässt es sich in den meisten Fällen nicht vermeiden, dass der Puder beim An- und Ausziehen der Handschuhe in der Luft verteilt wird. Der Puder kann somit bei Pflegekräften und Patienten Atemwegsbeschwerden verursachen. Diese Probleme gilt es dementsprechend zu verhindern, indem man auf eine Puderung verzichtet.

Welche Qualitätsstufe sollten Sie auswählen?

Einmalhandschuhe erhalten Sie bei uns in den Qualitätsstufen Standard, Premium sowie Premium+. Sie unterscheiden sich in der Stichfestigkeit, der Dehnbarkeit und Reißfestigkeit. Einweghandschuhe der Qualitätsstufe Premium+ sind die dicksten. Standard Handschuhe die dünnsten. Wegen der meist relativ kurzen Tragezeiten sind Standard-Einmalhandschuhe für die meisten Arbeiten in der Pflege vollkommen ausreichend. Die Qualitätsstufen Premium und Premium+ bieten einen höheren Komfort.

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Hautreizungen ade: Wie kann man vorbeugen?

Hautreizungen, Allergien und Ekzeme an den Händen werden bei Pflegekräften häufig beobachtet. Eine Hauptursache hierfür ist das Tragen flüssigkeitsdichter Einweghandschuhe. Beim Tragen von Einmalhandschuhen weicht die Haut durch den Schweiß auf. Die aufgequollene Hornschicht verliert mit der Tragedauer zunehmend ihre natürliche Barrierefunktion. Sie wird durchlässig für Gefahrstoff und Allergene.

Zum vorbeugenden Schutz der Hände können Hautschutzprodukte mit Inhaltsstoffen verwendet werden, die das Aufquellen der Hornhautzellen und das Schwitzen der Haut vermindern. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Produkte fettfrei sind. Durch fettige Cremes und Pflegemittel schwitzt die Haut unter den Handschuhen noch schneller und mehr.

Zudem können Latex Handschuhe durch Fette undicht werden. Auch die in Vinyl Handschuhen enthalten Phthalate (Weichmacher) sind fettlöslich. Sie können während des Tragens herausgelöst werden.

Wenn möglich, sollten die Arbeitsabläufe dahingehend verändert werden, dass pro Arbeitsgang die Tragezeit weniger als 20 Minuten beträgt. Das Tragen von Unterziehhandschuhen aus Baumwolle ist eine weitere Maßnahme, um Ekzeme und Allergien an den Händen zu vermeiden. Der Nachteil ist, dass das Tastempfinden deutlich verändert wird. Die Einmalhandschuhe können beim Tragen von Baumwollunterziehhandschuhen eine Nummer größer gewählt werden, um den Tragekomfort zu erhöhen.

Ob beruflich oder im privaten sollte auf die Haut geachtet werden. Aus diesem Grund haben wir Ihnen ein paar Tipps zur Hautpflege für den Alltag zusammengestellt.

Wann braucht man Handschuhe in der Pflege?

Was ist beim Tragen von Handschuhen zu beachten?

Die empfohlene maximale Tragezeit sollte 20 Minuten nicht überschreiten. Je länger die Tragedauer, umso höher ist die Keimbelastung auf den Handschuhen. Mit der Tragedauer steigt auch das Risiko, dass ich Mikrorisse und -perforationen bilden, durch die Keime eindringen können. Einweghandschuhe müssen unmittelbar nach dem Ende der Pflegemaßnahme ausgezogen werden. Vor dem Anziehen und nach dem Ausziehen der Handschuhe sollten die Hände desinfiziert werden.

Sterile Handschuhe in der Pflege?

In der Pflege sind sterile Einmalhandschuhe immer dann erforderlich, wenn Pflegekräfte mit Eintrittspforten in Kontakt kommen können.

Beispielsweise bei der Wundversorgung, beim Umgang mit Magensonden, bei einer Katheterisierung der Harnröhre oder mit künstlichen Körperausgängen bei Drainagen.

Wenn sterile Einmalhandschuhe getragen werden müssen, sollte zudem stets ein zweites Paar als Reserve bereitliegen. Wenn das erste Paar durch einen Fehler unsteril wird, muss die Pflegekraft das Zimmer in diesem Fall nicht verlassen, um neue Handschuhe zu besorgen.

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