Nitril-Einweghandschuhe: Die wichtigsten Qualitätsmerkmale
Einmalhandschuhe aus verschiedenen Materialien und in zahlreichen Farben, sind derzeit vielerorts erhältlich. Eine beliebte Wahl für gewerbliche und private Käufer sind Handschuhe aus Nitril. Sie sind komfortabel zu tragen und besonders reißfest. Gleichzeitig sind sie freundlich zur Haut, langlebig und verbreiten keinen unangenehmen Geruch. Als Teil der medizinischen Schutzausrüstung, sind sie, neben der weiteren Schutzkleidung, von großer Bedeutung. In diesem Artikel erfahren Sie Wissenswertes über das Material Nitril und über die Eigenschaften und Zertifizierungen, auf die Sie beim Kauf der Einweghandschuhe achten sollten.
Beliebter Neuling - Nitril
Einweghandschuhe aus Nitril sind nicht seit langer Zeit erhältlich. Dennoch haben sie es geschafft, Handschuhe aus Latex in ihrer Beliebtheit zu übertrumpfen. Dies ist insbesondere dem Umstand geschuldet, dass Latex bei vielen Menschen eine Kontaktallergie auslöst. Zudem sind Handschuhe aus Nitril widerstandsfähig und schützen gegen eine Vielzahl von Chemikalien und Ölen. Daher kann das Material insbesondere auch bei der Arbeit im Labor eingesetzt werden. Der hervorragende Schutz wird von der Europäischen Norm 374 bestätigt.
In welchen Bereichen werden Nitrilhandschuhe eingesetzt?
Nitrilhandschuhe werden, ebenso wie Latexhandschuhe, in der Gastronomie, in der Medizin, in der Kosmetikbranche oder bei der handwerklichen Tätigkeit oder einfach für die Hygiene eingesetzt. Aufgrund der großen Beliebtheit bieten Hersteller eine Vielzahl von Farben an, aus denen gewählt werden kann: Von Mintfarben, über Türkis, Aprikot, Schwarz oder Violett sind alle Töne vertreten. Für verschiedene Sektoren haben sich mittlerweile typische Farben etabliert. So werden in der Medizin hauptsächlich türkisfarbene, mintfarbene oder violette Handschuhe verwendet, in der Lebensmittelindustrie hingegen meist blaue Handschuhe.
Welche Vorteile bietet Nitril?
Nitril ist nicht nur widerstandsfähig, sondern auch reißfest, weshalb die Handschuhe auch zur Arbeit mit scharfen Gegenständen verwendet werden können. Gleichzeitig liegt das dünne Material eng an der Haut an, wodurch das Tastempfinden praktisch nicht beeinträchtigt wird. Nitril schützt nicht nur vor Säuren und Lösungsmitteln, sondern auch vor verschiedenen Alkoholen, Viren und Bakterien.
Welche Nachteile bietet Nitril?
Im Gegensatz zu Latex ist Nitril kaum dehnbar. Dies führt dazu, dass Nitrilhandschuhe schnell reißen können und daher bei unvorsichtigem Gebrauch eine kürzere Lebensdauer als Latexhandschuhe haben können. Nitril ist zudem nicht leicht abbaubar. Auch wird die Sanftheit zur Haut von manchen Trägern bemängelt.
Worauf sollten Sie beim Kauf von Einweghandschuhen aus Nitril achten?
Vor der ersten Verwendung der Handschuhe sollten Sie sich vergewissern, dass sie für den vorgesehenen Zweck geeignet sind. Hierfür sollten Sie beispielsweise kontrollieren, ob sie tatsächlich vor den Chemikalien und Ölen schützen, deren Verwendung geplant ist. Weiterhin sollten Sie das Material auf Verarbeitungsfehler, kleinere Löcher oder Porosität untersuchen.
Welche Informationen bieten die verschiedenen Kennzeichnungen?
Einmalhandschuhe zählen zu der Kategorie der persönlichen Schutzausrüstung und müssen als solche einige Voraussetzungen erfüllen, damit sie verkauft werden dürfen. Sie müssen den Anforderungen der Norm EN 455 entsprechen, die in die Punkte 1-4 untergliedert ist.
EN 455-1 regelt die Dichtheit der Einweghandschuhe. Das Material darf keine Löcher oder sonstige Beschädigungen aufweisen und muss in einem einwandfreien Zustand sein. Bewertet wird dies mit der AQL-Quote (Accepted Quality Level), nachdem Stichproben aus der gesamten Produktionsmenge herausgenommen und untersucht wurden.
EN 455-2 Definiert, wie reißfest die Handschuhe sein und in welcher Größe sie angeboten werden müssen. Dies ist wichtig, damit jeder Benutzer eine ideal sitzende Schutzausrüstung verwenden kann. Die Norm schreibt die zu verwendenden Größen und ihre Abmessungen in Millimeter vor.
EN 455-3 normiert die Kennzeichnungspflicht im Hinblick auf den Latexgehalt, chemische Inhaltsstoffe, Endotoxine, Puder und Proteine, die sich unter Umständen lösen könnten. Weiterhin muss die Verpackung darauf hinweisen, wenn das Produkt keinen Puder enthält. Gepuderte Handschuhe können zwar leichter übergezogen werden und verrutschen weniger, lösen aber bei manchen Trägern allergische Reaktionen aus.
EN 455-4 regelt schließlich, dass die Verpackung angeben muss, wie die Handschuhe zu lagern sind und wie lange sie sich halten. Einweghandschuhe werden auch bei sachgemäßer Lagerung nach einer gewissen Zeit spröde. Dies kann dazu führen, dass sie Löcher oder ähnliche Schäden aufweisen und sich daher nicht mehr für ein sicheres und hygienisches Arbeiten eignen.