Medizinische Handschuhe: Welche Handschuhe eignen sich am besten für die verschiedenen Zwecke?
Einweghandschuhe sind Medizinprodukte und Teil der persönlichen Schutzkleidung. Daher müssen sie strenge Bedingungen erfüllen, damit sie ihren Trägern und Patienten einen ausreichenden Schutz gewähren können. Gerade in Krisensituationen wie der gegenwärtigen Corona-Pandemie müssen sich Betroffene auf die Wirksamkeit von Einweghandschuhen verlassen können. Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Arten von Einweghandschuhen auf dem Markt erhältlich sind und wie sie in verschiedenen Situationen Sie und Ihre Kontaktpersonen schützen.
Welche Einweghandschuhe gibt es?
Einweghandschuhe werden in verschiedenen Farben produziert, wobei weiße und blaue Handschuhe am häufigsten vertreten sind. Auch Schwarz kommt zum Einsatz, dies aber meist in der Gastronomie oder in der Lebensmittelindustrie. Die Handschuhe sollten ihren Träger in seiner Bewegungsfreiheit nicht beeinträchtigen und sind optimalerweise so leicht, dass sie kaum wahrgenommen werden. Besonders beliebt für die Herstellung ist daher das Material Nitril, das die genannten Eigenschaften erfüllt und gleichzeitig einen guten Schutz vor der Übertragung von Viren und Bakterien bietet.
Latex/Naturlatex
Latex ruft bei einer Vielzahl von Menschen Allergien aus, und zwar unabhängig davon, ob es sich um synthetisch hergestellten Latex oder um Naturlatex handelt. Deshalb kommt das Material trotz seiner Langlebigkeit und Robustheit nur selten zum Einsatz. Menschen ohne Latexallergie profitieren von der Beständigkeit der Handschuhe gegen eine Vielzahl von Laugen und Säuren und beim Einsatz von scharfen Gegenständen. Latex bietet allerdings keinen Schutz gegen Lösungsmittel und Öle.
Vinyl
Aus Vinyl werden Handschuhe hergestellt für Personen, die an einer Latexallergie leiden. Das Material ist recht günstig in der Anschaffung und wasserabweisend, jedoch nicht sonderlich robust, weshalb der einzelne Handschuh nur eine geringe Lebensdauer aufweist.
Nitril
Auch das Material Nitril ist latexfrei und wasserabweisend. Zudem ist es robuster als Vinyl und kann daher auch bei der Arbeit mit Ölen und verschiedenen Chemikalien eingesetzt werden. Nitril bietet weiterhin einen soliden Schutz gegen Viren und Bakterien. Im Hinblick auf Aceton, Dichlormethan und andere Lösungsmittel sind die Handschuhe allerdings durchlässig.
Polyethylen (PE)
Einweghandschuhe aus Polyethylen kommen hauptsächlich aufgrund der geringen Einkaufskosten zum Einsatz. Sie werden aus klaren Folien hergestellt und umhüllen die Hände nur lose. Sie sind nicht elastisch und schränken somit die Einsatzmöglichkeit ein. Die Handschuhe werden daher hauptsächlich im Privaten verwendet, beispielsweise zum Putzen im Haushalt und für ähnliche Zwecke, bei denen der Träger nicht in Kontakt mit scharfen Gegenständen oder die Gesundheit gefährdenden Substanzen kommt.
Wie können Sie die Qualität Ihrer Einweghandschuhe überprüfen?
Einweghandschuh unterliegen als Medizinprodukte strengen Auflagen. Damit sie verkauft werden dürfen, müssen sie bestimmte Zertifizierungen vorweisen können. Einen Anhaltspunkt geben hier Piktogramme und Normen, die auf der Verpackung der Handschuhe abgedruckt werden. Wenn Sie sich weiterhin unsicher sind, können Sie den Verkäufer kontaktieren und die Vorlage der entsprechenden Zertifikate anfordern. Es lohnt sich auch ein Blick in die Richtung des EU-Schnellwarnsystems RAPEX, das regelmäßig entsprechende Meldungen veröffentlicht. Schließlich besteht die Möglichkeit, das erworbene Produkt von einer unabhängigen Prüfstelle selbst testen zu lassen.
Welche Informationen geben die Symbole auf der Verpackung der Einmalhandschuhe?
Auf der Verpackung von Einweghandschuhen finden Sie wichtige Informationen zu den Anforderungen, die sie erfüllen. Ihre Sicherheit und ihre Konformität mit den einschlägigen Normen wurde vorher von einer Prüfstelle kontrolliert. Die Vielzahl der Zeichen und Symbole ist allerdings für Laien nicht immer einfach zu interpretieren. Im Folgenden finden Sie daher eine Liste der Piktogramme, die am meisten verwendet werden.
CE-Kennzeichnung
Die CE Kennzeichnung zeigt, dass die Einweghandschuhe die für sie geltenden Vorschriften der EU erfüllen. Das Symbol wird auch in der Schweiz verwendet. Bei dem Zeichen ist eine vierstellige Zahl zu finden, die ausweist, welche zertifizierte Prüfstelle die Kennzeichnung vergeben hat. Hier finden Sie in der Regel auch die ausgeschriebene Risikokategorie. Weist die Verpackung beispielsweise die CE-Norm CAT 3 auf, bedeutet dies, dass Sie die Einweghandschuhe für hohe Risiken verwenden können. Diese Handschuhe kommen also etwa dann zum Einsatz, wenn mit Chemikalien oder bei hohen Temperaturen gearbeitet wird.
Für den Umgang mit Lebensmitteln geeignet
Einweghandschuhe, die mit einem Glas und einer Gabel gekennzeichnet sind, geben keine schädlichen Stoffe an Lebensmittel ab. Das Symbol wird innerhalb der gesamten EU verwendet.
Einmaliger Gebrauch
Finden Sie auf Ihrem Produkt die Zahl 2, die durchgestrichen wurde, bedeutet dies, dass die Handschuhe lediglich zum einmaligen Gebrauch geeignet sind.
AQL-Wert
Der AQL-Wert (Acceptable Quality Level) zeigt, dass die Prüfstelle die Einmalhandschuhe auf Mikrolöcher hin untersucht hat. Je niedriger der angegebene Wert ist, desto besser ist die Qualität des Produktes.
Beständigkeit bei Mikroorganismen
Ist der AQL-Wert besonders niedrig (unter 1,5), fällt der Einweghandschuh in die Klasse 2 des Penetrationstests und schützt gemäß EN 274-5 gegen Mikroorganismen.
Permeationsprüfung
Eine ähnliche Information gibt die Abbildung des mit einer Flüssigkeit gefüllten Glaskolbens: Das Zeichen zeigt, dass die Handschuhe im Hinblick auf die Durchdringung von Chemikalien untersucht wurden. Mit welchen Chemikalien die Tests durchgeführt wurden, zeigen die Buchstaben unterhalb der Abbildung.
In welchen Einsatzbereichen können Sie Einweghandschuhe verwenden?
Einweghandschuhe kommen insbesondere im Gesundheitswesen, in der Industrie, in der Gastronomie, im Labor, in Pflegeberufen und in der Hauswartung zum Einsatz. Darüber hinaus werden sie überall dort verwendet, wo der Träger oder Kontaktpersonen vor dem Kontakt mit Bakterien, Viren, Chemikalien, Schmutz oder ähnlichen Stoffen geschützt werden sollen. Je nach Einsatzgebiet ist darauf zu achten, dass die verwendeten Einmalhandschuhe die für den individuellen Zweck notwendigen Kriterien erfüllen.